Gerlinde Bermannschlager: Pflegedirektorin mit Herz, Kompetenz und Weitblick

Das Krankenhaus St. Josef Braunau hat seit Dezember 2024 eine neue Pflegedirektorin: Gerlinde Bermannschlager. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Schwand begann ihre Karriere im Krankenhaus Braunau im Jahr 1998. In ihrer neuen Funktion hat sie einen klaren Fokus auf Menschlichkeit, Zusammenarbeit und Qualität.

Berufswunsch Pflege – schon als Kind

Bereits als Kind wusste Bermannschlager, dass sie in der Pflege arbeiten möchte. Damals wollte ihr das jedoch niemand so recht glauben – schließlich hatte sie große Angst vor ärztlichen Untersuchungen und musste oft überzeugt werden, sich diesen zu unterziehen. Ihrem Berufswunsch blieb sie dennoch treu: 1987 startete sie ihre Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Salzburger Landeskliniken.

Was sie aus ihrer Kindheit noch mitgenommen hat? Eine starke Motivation, Selbstständigkeit, ihren eisernen Arbeitswillen und die Fähigkeit, Herausforderungen lösungsorientiert anzugehen.

Zusammenhalt und Kommunikation

Sobald sie das Krankenhaus St. Josef Braunau betritt, ist die neue Pflegedirektorin voll Optimismus und positiver Energie. Eine ihrer wichtigsten Überzeugungen: Gute Pflege basiert auf Zusammenarbeit und einem wertschätzenden Miteinander. „Mir ist der Zusammenhalt hier im Haus sehr wichtig – für unsere Patientinnen und Patienten“, sagt sie.

Gerlinde Bermannschlager legt Wert auf wertschätzende Kommunikation mit allen Menschen im Krankenhaus – unabhängig von Berufsgruppe oder Hierarchieebene. „Jede und jeder ist wichtig und wird gebraucht. Alle Berufsgruppen tragen dazu bei, dass unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden – auch jene, die keinen direkten Patientenkontakt haben.“

Wertschätzung und Respekt lebt Gerlinde Bermannschlager vor: „Wenn ich eine Ressource habe, stelle ich sie zur Verfügung. Das Miteinander ist mir extrem wichtig. Wenn wir etwas positiv weiterentwickeln möchten, dann schaffen wir das nur gemeinsam. Wir sollten uns auf das Positive im Leben konzentrieren“, betont sie.

Mit dieser Grundhaltung geht sie durch das Leben – sowohl beruflich als auch privat. Sie ist überzeugt, dass oft die kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten den Unterschied machen. Davon profitieren sowohl die Kolleginnen und Kollegen als auch die Patientinnen und Patienten. Ihr Fokus liegt darauf, dass Menschen bestens versorgt, betreut, begleitet und gepflegt werden.

Pflege als ganzheitlicher Prozess

Für Bermannschlager ist Pflege mehr als nur die Abdeckung des Grundbedarfs – Kommunikation und das seelische Befinden tragen aus ihrer Sicht wesentlich zur Genesung bei. „Es wäre wünschenswert, diese Trilogie als wesentlichen Erfolgsfaktor in der Pflege verstärkt einzusetzen“, sagt sie.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung hat sie viele Menschen begleitet – und ebenso viele Schicksale erlebt, die sie geprägt haben. Besonders wichtig ist ihr, Menschen aufgrund einer Erkrankung, z.B. einer Suchterkrankung, nicht zu stigmatisieren. „Man muss den Menschen als Individuum sehen und Verständnis dafür haben, was er alles in seinem Lebensrucksack mitbringt“, sagt sie.

In ihrer neuen Funktion als Pflegedirektorin schätzt sie die Möglichkeit, die Pflege im Krankenhaus Braunau mitzugestalten und weiterentwickeln zu können. Herausforderungen begegnet sie mit Optimismus und einer positiven Haltung. „Manchmal brauche ich ein bis zwei Tage, um Probleme für mich zu reflektieren, aber dann geht es Richtung Lösungsfindung.“

Energiequellen: Natur, Reisen und Thriller

Ihre Akkus lädt Bermannschlager in der Natur auf. Doch nicht nur sie selbst braucht einen aufgeladenen Akku, auch ihr neues E-Bike, mit dem sie die heimischen Berge erkundet – eine Dachsteinrunde steht noch auf ihrer „Bucket List“. Als weiteren Energie-Boost empfiehlt sie, die Welt zu bereisen. Erst in den vergangenen Jahren hat sie Fernreisen für sich entdeckt.

Und wenn sie noch mehr Adrenalin braucht? Dann liest sie die Thriller von Andreas Franz – denn die machen sogar den Weg von der Garage zur Eingangstür zum Nervenkitzel.

Zukunftswunsch: Ein besseres Image für die Pflege

Für die Zukunft wünscht sich Bermannschlager einen Wandel im Image der Pflege. „In der Pflege tätig zu sein bedeutet, einen Beruf mit unglaublicher Vielfalt, Wirkungskraft und Möglichkeiten zu ergreifen“, erklärt sie. „Man kann sich vielfältig weiterbilden, es gibt verschiedene Fachbereiche und Arbeitsmodelle. Vor allem aber hat man die Möglichkeit, Menschen in allen Lebensphasen zu begleiten – von der Geburt bis zum Lebensende. Das ist bereichernd und sinnstiftend.“

Ein Herzensanliegen ist ihr zudem der Ausbau von Hospizangeboten. Denn für sie steht fest: Gute Pflege ist mehr als nur eine Aufgabe – sie ist eine Berufung.

Gerlinde Bermannschlager (c)Vlasopoulos

Gerlinde Bermannschlager, MSc

Foto (c) Vlasopoulos

Geb. am 10.09.1969, wohnt in Schwand

  • 1990: Abschluss der Ausbildung zur DGKP an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Salzburger Landeskliniken
  • 1990 – 1996: DGKP im Krankenhaus Oberndorf bei Salzburg
  • Seit 1998 im Krankenhaus St. Josef Braunau:
    • DGKP an der Abteilung für Geburtshilfe
    • DGKP in der interdisziplinären Sonderklasse-Station
    • Gesundheits- und Pflegepädagogin am TAU-Kolleg
    • Pflegeexpertin für Qualitätssicherung
    • Stellvertretende Pflegedirektorin

Dieser Beitrag erschien im FranziskanerinnenMagazin 1/2025

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