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Generalkapitel: Weiter mit Christus an der Seite der Menschen

Nach dem Leitsatz „Geht und verkündet…“ (Matthäus 10, 7a) diskutierten 42 Ordensfrauen beim Generalkapitel von 16. bis 19. Juli Themen, die für die Ausrichtung des Ordens in der Zukunft wichtig sind, verfassten dazu zentrale Botschaften und fassten konkrete Beschlüsse für die nächsten sechs Jahre.

„Mit Christus an der Seite der Menschen“ lautet das Leitmotiv der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1850 in vielen Tätigkeitsfeldern engagieren, spirituelle Erfahrungen ermöglichen und Menschen unterstützen – insbesondere in den Bereichen Bildung und Erziehung sowie Krankenversorgung und Pflege. Im Zuge des Generalkapitels, das alle sechs Jahre stattfindet, hat der Orden fünf zentrale Botschaften formuliert, die dieses Leitmotiv – Charisma – verdeutlichen:

  • Wir verkünden den menschgewordenen Gott
  • Allein das Vertrauen auf Gott ist uns Stütze und Halt.
  • Wir geben Raum.
  • Gott ist ein Tunwort.
  • Die Gemeinschaft gibt uns Kraft.

Herausforderung: demografische Entwicklung

Zurzeit sehen sich Ordensgemeinschaften mit vielen Veränderungen konfrontiert – allen voran weniger Neueintritte und das zunehmende Alter der Ordensfrauen, die teilweise nur mehr eingeschränkt am Arbeitsleben teilnehmen können und versorgt werden müssen.
Deshalb beschäftigt sich die Ordensgemeinschaft schon länger damit, wie sie unter diesen Rahmenbedingungen ihre zentralen Anliegen leben kann: Operative Tätigkeiten wurden großteils in eigene Organisationen und Betriebe übergeführt, die eng an den Orden angebunden sind und dessen Werte weitertragen. In neuen, kleineren Projekten arbeiten teilweise Ordensfrauen mit und der Orden stellt Raum für die Arbeit an der Seite der Menschen zur Verfügung. So zum Beispiel im 2021 eröffneten Quartier 16. Wohnung.Orientierung.Begleitung für Frauen und im Haus St. Klara, das derzeit noch renoviert wird und ab 2025 verschiedene medizinische und soziale Einrichtungen beherbergen wird.

Herausforderung: Interkulturalität

Ein zunehmend wichtiges Thema für den Orden ist das Zusammenleben von Schwestern aus verschiedenen Kulturen: Wie kann es gelingen, die Spannung zwischen kultureller Identität und gemeinsamer Identität als Franziskanerinnen in Österreich gut zu leben? Was braucht es, damit ein gutes Miteinander auf Augenhöhe möglich ist? Beim Generalverhandlungskapitel wurde deutlich herausgearbeitet, dass es dabei sowohl darum geht, Rahmenbedingungen für die Integration der Frauen aus nicht-europäischen Ländern (Spracherwerb, Berufstätigkeit, …) sicherzustellen und die eigene und die jeweils andere kulturelle Prägung in ihrer Vielschichtigkeit kennenzulernen und zu reflektieren, als auch um die Weiterentwicklung der gesamten Gemeinschaft als international geprägte Gruppe.

Herausforderung: Lebensrealitäten

Auch das Zusammenleben der Ordensfrauen verschiedener Generationen beschäftigt die Ordensgemeinschaft: Wie kann die franziskanische Gemeinschaft, das Zusammenleben im Alter funktionieren? Welche Strukturen brauchen jüngere Schwestern, die voll im Berufsleben stehen? Das Kapitel bekannte sich zur Offenheit für die Weiterentwicklung bestehender Lebens- und Leitungsmodelle in den Konventen und bestärkte die Schwestern, mit Mut und Kreativität Wege zu suchen, wie in der jeweiligen Lebensphase Ordensleben authentisch und erfüllend gelebt werden kann. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der konkreten Gestaltung der „Sendung im Alter“, die es den älteren und betagten Schwestern ermöglicht, ohne Druck am Auftrag der Gemeinschaft teilzuhaben und mit ihren Talenten und Fähigkeiten trotz mancher Einschränkungen für die Menschen zu wirken.

 

Zentrale Anliegen

Bestätigt wurden im Generalkapitel unter anderen folgenden Anliegen, die bereits seit längerer Zeit im Fokus der Ordensgemeinschaft stehen:

  • Soziale Verantwortung, insbesondere die Verantwortung für die Schöpfung, wahrnehmen und weiterhin aktive Maßnahmen setzen
  • JA zum Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod
  • Solidarität mit Frauen, die von physischer Gewalt, Menschenhandel oder anderen Gewaltformen betroffen sind.

 

Weiterhin Engagement in Kasachstan

Beschlossen wurde im Generalkapitel auch, das Projekt „Aufbruch in den Osten“ in der Steppe Kasachstans weiterhin finanziell, personell und ideell zu unterstützen. Der Orden engagiert sich bereits seit 1995 in dem Gebiet, Ordensschwestern unterrichten an der dortigen Schule „St. Lorenz“, sammeln Spenden und unterstützen die Menschen im Alltag.

 

Sr. Angelika Garstenauer: „Sind auf einem guten Weg!“

„Ich bin sehr dankbar über die offenen und konstruktiven Diskussionen. Damit ist die Basis für die Gestaltung unserer Gemeinschaft in den nächsten sechs Jahren gelegt: Wie leben wir unser Charisma, wie setzen wir es in der aktuellen Situation gut um? Hier haben wir sehr fruchtbare Gespräche geführt. Nun gehen wir daran, unsere Ideen und Vorsätze umzusetzen – ich bin zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer.

Das Generalkapitel ist das oberste Leitungsorgan der Franziskanerinnen von Vöcklabruck – es trifft alle sechs Jahre zusammen. Im ersten Teil Anfang März 2024 hielten die Generalleitung und 41 gewählte delegierte Schwestern Rückschau auf die vergangenen sechs Jahre und wählten die Generalleitung für die nächsten sechs Jahre. Im zweiten Teil von 16. bis 19. Juli stand die Ausrichtung der Gemeinschaft in der Zukunft im Fokus.

Generalkapitel der Franziskanerinnen von Vöcklabruck 2024

42 Ordensfrauen diskutierten im Juli über die Zukunft der Franziskanerinnen von Vöcklabruck

Foto (c) Franziskanerinnen von Vöcklabruck

Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer (c) Zopf Photography

Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer: „Bin zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind!“

Foto (c) ZopfPhotography

Das Generalkapitel ist das oberste Leitungsorgan der Franziskanerinnen von Vöcklabruck – es trifft alle sechs Jahre zusammen. Im ersten Teil Anfang März 2024 hielten die Generalleitung und 41 gewählte delegierte Schwestern Rückschau auf die vergangenen sechs Jahre und wählten die Generalleitung für die nächsten sechs Jahre. Im zweiten Teil von 16. bis 19. Juli stand die Ausrichtung der Gemeinschaft in der Zukunft im Fokus.

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