Wie erlangen wir inneren Frieden?

Innerer Friede – was ist das eigentlich? Jede*r von uns hätte ihn gern, diesen inneren Frieden. Und zeitweise haben wir ihn auch. Doch dann kommen Krisen oder Veränderungen in unserem Leben, in denen wir den Frieden wieder verlieren. Warum ist das so? Das Team Quartier 16 geht auf Spurensuche und findet Antworten.

 

 

Innerer Friede und Krise – auf den ersten Blick ein Widerspruch.

Im Quartier 16 finden Frauen mit oder ohne Kinder in Notsituationen ein Zuhause auf Zeit. Die Geschichten und Schicksale der Frauen sind sehr unterschiedlich, doch eines haben sie gemeinsam – sie sind alle in der Krise.

 

In Zeiten der Krise nach dem inneren Frieden zu fragen scheint oft unwichtig, ja sogar pietätlos im Angesicht der aktuellen Not. Es gibt so viel dringendere Probleme: eine Wohnung finden, die Jobsuche, Anträge ausfüllen, Termine wahrnehmen… Die Frage nach dem inneren Frieden steht in so einer Situation nicht weit oben auf der To-Do-Liste.

 

Warum das so ist, ist auch relativ einfach erklärt. Wir arbeiten sehr gerne mit dem Modell der fünf Säulen der Identität nach Petzold. Diese fünf Säulen bilden die Basis für das seelische Gleichgewicht. Bricht eine Säule weg, können die anderen vier das Ganze noch stützen, brechen aber zwei Säulen oder mehr weg, kommt es zur Krise und das Gleichgewicht existiert nicht mehr. Diese ungedeckten Grundbedürfnisse, die fehlende Wohnung, der verlorene Job, der Verlust des sozialen Umfeldes oder die schwächelnde Gesundheit, all diese Aspekte „stören“ den inneren Frieden.

Was bedeutet das jetzt für uns, die wir den inneren Frieden suchen? Zuerst müssen wir uns selbst die Frage stellen, wie es mit unseren Säulen aussieht: Welche Säule wackelt oder hat Risse, welche steht ganz stabil? Braucht eine Säule mehr Aufmerksamkeit?

Wann eine Säule stabil ist, ist individuell. Gerade bei der Säule „materielle Sicherheit“ kann man gut erkennen, dass die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Ein Lottogewinn bedeutet nicht automatisch Glück und inneren Frieden, ein einfaches Leben kann zu viel mehr Zufriedenheit führen.

 

Unserer Erfahrung nach ist es gerade in Krisenzeiten wichtig, nicht nur auf die instabilen Säulen zu schauen, sondern einen wertschätzenden Blick auf die stabilen Säulen zu richten.

Und, ganz wichtig, den Blick bei sich selbst zu lassen und nicht über andere zu urteilen. Wir wissen nicht, wie stabil die Säulen der anderen sind. Auch das ist sicherlich ein wichtiger Schritt Richtung inneren Frieden!

Das Quartier 16 ist ein spendenfinanziertes Projekt und freut sich immer über Unterstützung, ob mit Sachspenden, Networking oder finanzieller Hilfe. Mehr Info: www.quartier-16.at