Eine Reise durch die Bubbles

Wer in den Social Media unterwegs ist, kennt es: Einmal unbedacht irgendwo „Gefällt mir“ gedrückt, einmal etwas ein bisschen zu lang angeschaut – und schon ändert sich der Algorithmus. Am schnellsten nehme ich das auf der Plattform TikTok wahr. Regelmäßig habe ich das Gefühl, in irgendeinen Online-Kaninchenbau zu fallen. Da wieder herauszukommen, ist gar nicht so einfach. Im Moment befinde ich mich in der „Blätterteig-Appetizer“-Bubble, ein interessantes Rezept kommt nach dem anderen. Davor war ich in der „Weihnachtskekse-Bubble“, in der „Canva-Bubble“ für Grafikdesign-Fans, in einer „Häkel-Bubble“ und in einer „jüdischen Knabenchor-Bubble“ habe ich mich auch schon wiedergefunden.

 

Meine Bubbles sind ja vergleichsweise harmlos, und ich weiß auch, wie ich wieder herauskomme oder den Algorithmus ein wenig steuern kann. Dabei versuche ich, politische oder weltanschauliche Bubbles zu vermeiden, denn da sehe ich eine große Gefahr. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es Personen, die in eine Bubble hineingeraten sind, aus der sie nicht mehr herauskommen. Oft nehmen sie gar nicht mehr wahr, dass es überhaupt eine Bubble ist. Eigene Meinungen werden dadurch nur verstärkt und sinnvolle Diskussionen verhindert.

 

Social Media bergen viele Chancen, aber auch viele Risiken. Einander wirklich zuhören, auf Augenhöhe diskutieren, und das alles außerhalb der sozialen Medien ist daher meiner Meinung nach eine der wichtigsten Präventionen!

Viele Seiten im Internet setzen Algorithmen ein. Diese funktionieren wie Filter und entscheiden im Hintergrund, welche Inhalte welchen Nutzer*innen angezeigt werden, um diesen einen Überblick über die (vermeintlich) relevantesten Themen zu geben. So entsteht ein eingeschränktes Wahrnehmungsfeld, ohne dass man sich dessen bewusst ist – die sogenannte Filterblase oder Bubble.

 

Quelle: www.saferinternet.at

Sr. Ida Vorel ist in der Ordensgemeinschaft für den Social Media-Auftritt verantwortlich und macht gerade eine Ausbildung zur Social Media-Beauftragte.