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Dialog

Dialog

Dialog mit uns selbst, mit anderen Religionen und Kulturen, mit Politiker*innen, mit Fremden, mit Klimaaktivist*innen … “Dialog“ ist modern und hochaktuell – auf Augenhöhe selbstverständlich, mit dem Ziel, Verständnis und Zusammenhalt zu erreichen und voneinander zu lernen. Das Wort „DIALOG“ kommt von dia und logos.

„DIA“ bedeutet „durch“ oder „mittels“. „LOGOS“ wird als „WORT“ übersetzt, eine ursprünglichere Bedeutung führt auch zu „BEZIEHUNG“.

Durch „Wort“ und „Beziehung“ beginnt also Begegnung, entsteht Dialog – in der Gesellschaft, in der Kirche, in Gemeinschaften, überall dort, wo wir uns mitteilen, mit anderen auseinandersetzen, in Besprechungen, Treffen, Meetings, Zusammenkünften verschiedener Art oder auch im Gebet.

Gebet, Meditation, Musik sind bewusste, intensive Dialoge mit unserem Innersten.

Auch in der Bibel begegnet uns das Thema immer wieder: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott … Das WORT war Gott. Er ist geboren, als Retter der Welt…!“ Unser Gott, ein beziehungswilliger Gott, kommt als Kind, so geschieht die Menschwerdung Gottes. Es beginnt ein Dialog Gottes mit den Menschen, es entsteht eine Beziehung, die uns zueinander führt, ins Gespräch bringt und uns immer mehr zu Menschen macht. Mit Kindern kann man schnell in Beziehung treten. Sie sind offen und vertrauen, sie spüren, wenn sie ernst genommen und geliebt werden.

Zu einem wertschätzenden Umgang mit der Welt braucht es einen sensiblen, ehrlichen, offenen Umgang mit der Sprache.

Menschen führen viele Gespräche: in der Familie, in der Partnerschaft, mit den Kindern, Freund*innen, mit Menschen, die sie gerne treffen. Wie geht es Ihnen dabei? Mit welcher Gesinnung führen Sie den Dialog? Gelingt es Ihnen, aktiv zuzuhören, Verständnis aufzubringen für das Gehörte? Oder sind Sie gedanklich schon dabei, zu bewerten, zu urteilen oder dazwischenzureden? Um einen guten Dialog führen können, hilft die Begegnung auf Augenhöhe, die uns Franz von Assisi, unser Ordensvater, vorgelebt hat.

Bei sich bleiben, den Dialog mit sich selbst führen – das ist die Voraussetzung, um zuzuhören, achtsam zu sein, um zu erkennen, dass negative Gedanken blockieren und wenig hilfreich sind. Mit einer positiven Haltung, einer wohlwollenden, verständnisvollen und liebevollen inneren Einstellung gelingt Dialog meistens gut und schenkt Freude, Mut und Hoffnung. Mangelnde Dialogbereitschaft gefährdet die Kultur des Miteinanders.

Wie weit sind wir dialogfähig und mit wem sind wir bereit, einen Dialog zu führen?

Wenn wir in der Gesellschaft, in der Familie, bei der Arbeit im Gespräch bleiben und dabei unsere Sprache mit Feingefühl, Sensibilität und Wahrhaftigkeit einsetzen, können wir Spaltungen vermeiden und neue Beziehungsbrücken aufbauen. Das Bemühen um einen gelingenden Dialog – mit wem auch immer – führt zu wertschätzenden, achtsamen Gesprächen. Da werden Worte gesprochen, die von Herzen kommen, auch wenn die Themen herausfordernd sind und zu Spannungen führen.  Konfliktgespräche kennen wir alle, sie fordern uns:  Wir müssen unsere Gedanken und Einstellungen überdenken, vielleicht sogar ändern. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, im Gespräch zu bleiben und nicht in die Verweigerung zu gehen.

Bleiben wir im Gespräch – seien wir offen! Sehen wir die positiven Seiten des Lebens, suchen und fördern wir mutig den Dialog! Schenken wir einander Worte, die aufrichten und stärken, die weiterführen, die uns achtsam werden lassen. Machen wir einen wertvollen, freudigen, respektvollen Dialog möglich!

sr. Angelika Garstenauer

Sr. Angelika Garstenauer

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