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Frieden

Täglich sind wir mit Nachrichten über Unruhen, Krieg, Hass, Streit, Verletzungen konfrontiert. Mit Worten, die uns lähmen, unsicher und unfrei machen. Wie geht es Ihnen, wenn Sie das Wort „Frieden“ hören oder lesen?

Welche Gedanken, Bilder, Gefühle, Erfahrungen oder Erinnerungen kommen bei Ihnen zum Thema „Frieden“ auf? Bei mir ist es das Gefühl von Dankbarkeit. Was für ein Glück, in einem wunderschönen, friedlichen Land geboren worden zu sein, hier leben zu dürfen. Es ist nicht selbstverständlich, dass es bei uns keinen Krieg, keine Unruhen oder sonstige Unfreiheit gibt.

Der Frieden ist ein kostbares und wertvolles Gut. In den Kriegsgebieten müssen viele Menschen erleben, wie schwer und herausfordernd es ist, wenn dieses Geschenk verloren geht. In den Nachrichten erfahren wir, wie viel Unheil Menschen erleben, wieviel Böses ihnen angetan wird. Vor diesen Geschehnissen fühlen wir uns oft hilflos, können nur wenig bis fast gar nichts tun.

Wo und wie beginnt der Frieden? Für mich beginnt er im eigenen Herzen. Frieden im Kleinen wie im Großen! Frieden – eine Haltung, ein Zustand der inneren Ruhe und Freiheit, die ich in mir bewusst schaffe und wahrnehme, die gelingen kann, wenn ich mit mir eins bin, in mir ruhe. Es ist eine große Bereicherung, es ist stärkend und befreiend, eine innere Gelassenheit zu spüren, die es möglich macht, meinen Mitmenschen offen und herzlich, freundlich und aufmerksam, achtsam und wertschätzend zu begegnen.

Frieden beginnt auch mit guten und wohlwollenden Gedanken, die ich in mir trage und innerlich den Menschen schenke. Allen, ohne Ausnahme, die mir im Alltag begegnen, mit denen ich arbeite und mein Leben teile. Positive Gedanken, Gedanken des Segens und des Friedens verändern mich und meine Umwelt, sie bewirken etwas in der Welt. Darauf vertraue ich! Genauso aber wirken negative Gedanken, Unfrieden, Neidgefühle und Unverständnis in unserem Leben. Sie machen unfrei, schaffen eine Atmosphäre, die unglücklich oder sogar krank machen kann.

Oft sind es die kleinen alltäglichen Gesten, die viel Gutes bewirken können. Ein liebevoller Blick, ein Gebet, ein freundlicher Gruß, ein aufmunterndes Wort, eine hilfsbereite Handlung, ein offenes Ohr für Anliegen und Sorgen, die belasten … Diese Aufmerksamkeiten machen das Leben eines Menschen freier, friedlicher, glücklicher, froher und reicher.

Ein Weg zum Frieden führt auch über Vergebung und Versöhnung. Wir waren alle schon in der Situation, dass uns jemand verletzt oder nicht ernst genommen hat. Es fällt uns oft schwer, einander zu verzeihen, aber auch, uns selbst zu verzeihen. Das braucht manchmal einen längeren Weg. Ein Leben in versöhnter Verschiedenheit schenkt Frieden und Freude!

Für mich ist Franz von Assisi ein großes Vorbild. Er war ein Mensch des Friedens und der Versöhnung. Sein häufigster Gruß war: „Der Herr schenke euch Frieden!“ Immer wieder erinnerte er seine Mitbrüder, den Geist des Friedens und der Versöhnung im Herzen zu tragen. Genau diese franziskanischen Werte und Haltungen gelten für uns bis heute. Sie lehren uns, dass es eine dauerhafte Entschlossenheit zum Frieden erfordert, einen Frieden, der sich immer für die Gerechtigkeit und Versöhnung einsetzt. Machen wir es wie Franz von Assisi und schenken wir FRIEDEN! Möge Gottes Segen uns dabei begleiten.

Der HERR segne dich und behüte dich!

Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!

Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir FRIEDEN!

Pace e Bene

 

 

 

Sr. Angelika Garstenauer (c) Zopf Photography

Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin

Im aktuellen FranziskanerinnenMagazin rücken wir das Thema „Frieden“ in den Fokus.

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