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Meine Auszeit in Kasachstan

Jahrzehntelang unterrichtete ich in der Schule der Franziskanerinnen in Wels. Mit der Pensionierung vor vier Jahren und nach Beendigung der Epidemie wurde der Wunsch immer stärker nach einer sinnvollen Auszeit. Kasachstan, die Schule bzw. das Leben haben mich stets interessiert und somit erging meine Anfrage nach Vöcklabruck…..

Sr. Kunigunde traf ich im Mai in Vöcklabruck um geeignete Termine zu finden. Mein Herzenswunsch nahm Realität an und ging in Erfüllung.

Somit begann meine Reise am 4. Juli 2023 . Meine Flugroute begann in Wien, mit Zwischenlandung in Warschau und dann weiter nach Astana. Am 5. Juli 2023 um 6:35 Uhr ankommend erwartete mich schon Pater Hans Peter. Herzlich begrüßt fuhren wir mit dem Auto 500 km nach Korneewka. Beeindruckt von der Fahrt und den Erklärungen von Pater Hans Peter verspürte ich keine Müdigkeit sondern nur Freude auf Sr. Kunigunde, die uns mit einem Mittagessen erwartete.

Wunderbar war die Zeit mit Sr. Kunigunde: das gemeinsame Gebet, die Gespräche , das gemeinsame Arbeiten im Haus und Garten, die Unterhaltung mit den jungen Katzen, die ungefähr acht Wochen alt waren. Wir hatten ein unterhaltsames „Katzenkino“, das uns zum Lachen brachte. Sr. Kunigunde ist mit viel Freude im Haus / Garten und Schule unterwegs. Das unermüdliche Wachsen des Unkrauts ist mit viel Arbeit verbunden. Nach getaner Arbeit bewunderten wir den schönen Garten, die Blumen und das Gedeihen des Gemüses. Dankbar ist sie für jede unterstützende Hand.

Einen Festtag verbrachte ich am 7. Juli in Osornoje, denn da war die Krönung der Gottes Mutter zur Königin der Steppe. Hunderte Menschen feierten gemeinsam miteinander. Ein Ereignis, das sich tief eingeprägt hat.

Gemütliche Abende mit Abendessen verbrachten wir mit Pater Leo, Pater Hans Peter, Gäste aus der Schweiz und mit Schwestern und Pater aus Kasachstan. Einblicke in das Wirken und Leben in Kornweeka bekam ich durch Erzählungen der Patres und Sr. Kunigunde.

Beeindruckend war die Führung von Pater Leo durch das Schulgebäude, Kindergarten, Internat und das Schülerzentrum. Man spürt die Liebenswürdigkeit zu den Jugendlichen.

Es gibt Geschäfte und jeden Dienstag ist Markttag, wo die Leute einkaufen. Es gibt alles, was zum täglichen Bedarf notwendig ist.

Die Freundlichkeit, Herzlichkeit und Dankbarkeit der Leute ist berührend, man spürt das Miteinander und die Akzeptanz. Das Treffen mit Jugendlichen und  Frauen und deren herzliche Begrüßung Sr. Kunigunde gegenüber haben mir gezeigt, welche Wertschätzung Sr. Kunigunde entgegengebracht wird.

Mich hat die Landschaft sehr beeindruckt, die ungeheure Weite der Steppe, die Autofahrt nach Tonko ins Ferienlager durch die Steppe, der Sonnenuntergang beim See, die Muschelsuche mit Sr. Kunigunde und die Spuren, die wir im Sand hinterlassen haben.

Ein Erlebnis war auch das Ferienlager in Tonkoschurowka:

Es erforderte viel an Organisation von Sr. Kunigunde: die Befüllung von vier Kisten mit Bleistiften, Papier, Malsachen, Schere etc. , das Einkaufen der Lebensmittel für vier Mahlzeiten.

Das Programm war vielfältig durch Pater Leo gestaltet: Musizieren, Erzählung  von biblischen Geschichten und deren Umsetzung in Reportagen, Plakaten durch die Jugendlichen, Gymnastik, Olympiade, Casino, Wanderung auf den Schaman waren weitere Erlebnisse. Ein gemeinsames Lagerfeuer rundete das Ferienlager ab. Die Begeisterung sah man in den Augen der Kinder.

Voll Bewunderung und Ehrfurcht für Sr. Kunigunde, Sr. Agnes, Pater Leo und Pater Hans Peter, die sich mit viel Hingabe , Fürsorge für die Menschen in Kornweeka und Tonkoschurowka einsetzen.

Am Ende bleiben eindrucksvolle Erinnerungen und Fotos. Diese sind wie ein Paradies aus dem man nicht vertrieben wird. So unendlich dankbar bin ich für die Zeit mit Sr. Kunigunde. Der Abschied fiel nicht leicht, mit einem weinenden und lachenden Auge trat ich meine Heimreise an, aber mit der Hoffnung im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Durch euer Wirken lebt ein Teil Österreich in Kornweeka

 

 

 

Susanne Famler

Text und Fotos: Susanne Famler

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