Laudato si’…
… o mi’ Signore! Wer hätte gedacht, dass dieses franziskanische Lied lange nachdem wir es gesungen haben einer Umwelt- und Sozialenzyklika von Papst Franziskus seinen Titel geben wird?
In der Enzyklika fordert uns Papst Franziskus auf, wie Franz von Assisi mit unserer Mutter Erde achtsam und ehrfurchtsvoll umzugehen. Für uns als franziskanische Ordensgemeinschaft ist es ein Auftrag, achtsam, behutsam und respektvoll mit der Schöpfung und den Geschöpfen umzugehen. Gestalten wir unser Leben als Ordensfrauen einfach oder beuten wir durch unseren Lebensstil die Erde aus? Bemühen wir uns, die Schönheit der Schöpfung zu bewahren oder wollen bzw. müssen wir alles haben, egal was es der Umwelt oder Mitwelt kostet? Wie weit geht unsere Bereitschaft, nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ zu leben und unseren Alltag zu gestalten?
Als Ordensgemeinschaft ist uns das Thema „Schöpfungsverantwortung“ sehr wichtig. Im gleichnamigen Arbeitskreis setzen wir uns seit 22 Jahren intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit, Ökologie, Fairtrade und Regionalität auseinander und bemühen uns, in der Gemeinschaft unsere Entscheidungen mit Blick darauf zu treffen.
Schöpfungsverantwortung zu leben ist eine franziskanische Verpflichtung.
Mit innerer Freiheit entscheiden wir uns und verzichten freiwillig und bewusst auf vieles. Wir wollen durch unser Handeln und unseren Konsum anderen Menschen nichts wegnehmen, sie nicht ausbeuten oder auf ihre Kosten leben.
Sorgsamer Umgang, Achtung, Wertschätzung der Schöpfung bedeuten auch, die Würde des Menschen in allen Lebensbereichen zu achten und wertschätzend mit jedem Geschöpf umzugehen.
Ist nicht jeder Mensch ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu?
Bleiben wir mutig und engagiert, offen und herzlich dabei, die Schöpfung und alle Geschöpfe dankbar zu bestaunen, denn es liegt ein schönes Geheimnis darin!
Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet – dieser Gedanke von Christian Morgenstern hat mir schon oft über schwierige Situationen geholfen.
Franz von Assisi, von Papst Johannes Paul II. 1979 zum Patron des Umweltschutzes erhoben, hat uns auch nach 800 Jahren in Bezug auf Umweltschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit viel zu sagen. Im Sonnengesang hat er den Schöpfer und alle Geschöpfe gefeiert und besungen. Laudato si‘, preisen wir Gott und danken wir immer wieder für unsere Schöpfung und für alle Geschöpfe! Bleiben wir dankbar für unsere Mutter Erde, die uns so viel schenkt, sorgen wir täglich dafür, dass sie nicht ausgebeutet wird.
Gehen wir gut mit unserer Mutter Erde um
Gehen wir sorgsam, achtsam, behutsam und wertschätzend um mit Gottes Schöpfung! Möge die Sorge um das gemeinsame Haus lebendig bleiben!
Shalom!
Sr. Angelika Garstenauer
Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin
Foto (c) Zopf Photography
Verantwortung wahrnehmen – nachhaltig leben!
Lesen Sie mehr zum Thema SCHÖPFUNGSVERANTWORTUNG
im aktuellen FranziskanerinnenMagazin!
2 Comments
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Stehe 150% hinter dieser Einstellung – noch im Berufsleben war ich als Biologin dafür aktiv; damals oft noch belächelt und als „übersensibel“ beurteilt. Damals war der Fokus bes. auf Ozonloch, sauren Regen, Waldsterben, … gelegen. Heute weiß man: Das Waldsterben ist geringer geworden, das Ozonloch kleiner, …, also der Einsatz lohnt sich. Ein langer Atem ist aber notwendig, denn die Schäden haben sich langsam aufgebaut, wurden „heruntergespielt“, so werden auch die positiven Strategien erst langsam greifen. Auch Gott wird „mitspielen“ wenn unser gute Wille einmal spürbar wird.
Sehr treffend geschriebener Artikel. Zur Schöpfung gehören für mich unbedingt auch die Tiere und ich esse sie schon lange nicht mehr. Da kommen mir die Menschen/ Christen sehr nachlässig der Schöpfung gegenüber vor.
Möge die Freude über das gemeinsame Haus lebendig bleiben!